Seit 1. Januar 2021 ist Katrin Damme neue Wirtschaftsförderin der Stadt Ahaus. Sie ist im Kreis Borken keine Unbekannte, war vorher sechs Jahre Wirtschaftsförderin der Stadt Borken. Bürgermeisterin Karola Voß begrüßte sie herzlich im Rathaus und wünschte ihr für ihre Aufgaben viel Erfolg. „Mit Frau Damme haben wir eine kompetente, innovative und sehr gut vernetzte Fachkraft gewonnen, die die Ahauser Unternehmen vertrauensvoll, transparent und möglichst unbürokratisch begleiten wird“, betonte die Bürgermeisterin.
In einem kurzen Interview stellen wir die 50-jährige Katrin Damme vor.
Welche beruflichen Erfahrungen bringen Sie mit? Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften begann mein beruflicher Werdegang in einer Unternehmensberatung. Nach der Geburt meiner ersten Tochter sammelte ich wertvolle berufliche Erfahrungen in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Ahaus. Nachdem die Familie mit der zweiten Tochter komplett war, ging es in der Finanzbuchhaltung einer kleinen Firma weiter. Die Stadt Borken gab mir dann als Quereinsteigerin im Juni 2008 die Chance, in den öffentlichen Dienst zu wechseln. Nach sechs Jahren als Arbeitsvermittlerin im Jobcenter, ergab sich dann Anfang 2014 die Chance, die Wirtschaftsförderung in Borken weiterzuentwickeln.
Welche beruflichen Erfolge hatten Sie in Borken als Wirtschaftsförderin? Das waren aufregende, spannende Jahre, auf die ich sehr stolz bin. Die Königsdisziplin einer jeden Wirtschaftsförderung ist die Organisation einer Gewerbeschau. Die BIG 2015 in Borken war demzufolge ein besonderes Highlight. Fachkräfte-Sicherung ist ein großes Thema in der Wirtschaftsförderung. Veranstaltungen wie die Nacht der Ausbildung und das Azubi-Speed-Dating sind da besonders herauszustellen. Jungen Menschen eine Plattform für eine berufliche Perspektive zu bieten ist mir immer ein Anliegen. Mit wenig Aufwand und ohne große Hürden Unternehmen und Ausbildungssuchende zusammen zu bringen macht Spaß und erzielt direkt messbare Erfolge. Spätestens seit der Corona-Pandemie liegt jedem von uns am Herzen, unsere Innenstädte lebendig zu halten. Eine herausfordernde Aufgabe auch für die Wirtschaftsförderung. Dazu gehören kreative Ideen aber auch ein offenes Ohr und viel Motivation, um bald wieder ganz unbekümmert, Einzelhandel und Gastronomie genießen zu können. Die Idee des Feierabendmarktes ab Juni 2016 war in Borken „Mein Baby“, der wohl immer ein bisschen mit meinem Namen verbunden sein wird.
Warum nun Ahaus? Meinen Wohnort mit meiner Tätigkeit als Wirtschaftsförderin zu verbinden war immer ein insgeheimer Wunsch, den ich mir Dank der Stadt Ahaus nun erfüllen durfte. Für die Stadt tätig zu sein in der man auch lebt, ist ein tolles Gefühl! Gelebte Wirtschaftsförderung ist der so geliebte samstägliche „Familien-Ausflug“ zum Wochenmarkt. Meine Töchter sind damit aufgewachsen und so hoffe ich, diese Tradition weiterzugeben. Als Vollzeit-Berufstätige ist dann am Samstag Zeit für einen ausgiebigen Bummel durch die Innenstadt. Mein Mann und ich kochen sehr gern, allerdings blieb in 2020 unsere Küche häufiger kalt, um die klassische stationäre Gastronomie zu unterstützen. Viele Anregungen bietet dafür die Plattform „Wer liefert was?!“ auf der Website Ahaus.app.Nun ja und ein schöner Nebeneffekt ist die doch erhebliche Zeitersparnis durch die nun täglich wegfallende Fahrzeit zwischen Ahaus und Borken.
Es gibt sicherlich bessere Zeitpunkte als mitten in einem Lockdown den Job zu wechseln. Wie waren die ersten Tage? Das stimmt tatsächlich. Aber da ich grundsätzlich ein positiver Mensch bin, habe ich die ersten, etwas ruhigeren Tage nach dem Jahreswechsel genutzt, um mich im Rathaus in Ahaus zu orientieren und die ersten internen Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen zu führen, mit denen ich zukünftig enge Schnittstellen haben werde. Es ist auf dieser Stelle sicherlich ein Vorteil die Grundstrukturen der Verwaltung zu kennen, aber wie in der jeder Familienstruktur auch, gibt es auch Unterschiede und Besonderheiten. Leider ist es mir derzeit nicht möglich, so unbeschwert wie ich es gern möchte, Unternehmen zu besuchen. Und für ein erstes Kennenlernen ist das Telefon und die digitale Konferenz keine wünschenswerte Alternative. Wenn wir jetzt unsere Kontakte weitestgehend einschränken, hoffe ich dennoch, so schnell wie möglich wieder persönliche Gespräche führen zu können.
Welche Ziele haben Sie sich als Wirtschaftsförderin in Ahaus vorgenommen? Den Wirtschaftsstandort Ahaus zu stärken dafür werde ich alles tun, was mir möglich ist. Ein starkes Netzwerk gehört dazu. Durch den Wechsel innerhalb des Kreises Borken kann ich in bewährter Weise auf kreisweite Organisationen und Verbände zurückgreifen.
In allen Belangen für Unternehmen als erste Ansprechpartnerin in Ahaus zur Verfügung zu stehen ist mein Anspruch. Jede Unternehmerin und jeder Unternehmen soll wissen, dass die städtische Wirtschaftsförderung ein verlässlicher Partner für alle Belange ist. Ich werde dann versuchen, jedes Anliegen vertrauensvoll, transparent und möglichst unbürokratisch als Lotse im Rathaus oder auch mit externer Unterstützung zeitnah zu klären. Und sollte ich die Erwartungen hier in Ahaus erfüllen, ist es mein Ziel, dass diese Tätigkeit meine letzte berufliche Station ist. Quelle: Stadt Ahaus