Bei der Informationsveranstaltung zum Thema „Gasmangellage – Deutschland und Niederlande“ gab es spannende Einblicke in die aktuell schwierige Lage am Markt.
Ron Keßeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Borken und Coesfeld, erläuterte die aktuelle Marktsituation und die daraus resultierenden Preisentwicklungen. Aktuell ist sowohl der Strompreis als auch der Gaspreis an der Börse 19-mal so hoch wie im Vergleich zum langjährigen Mittel. Zur Zeit versagen die relevanten Marktmechanismen und treiben die Preise in unbezahlbare Höhen. Laut Herrn Keßeler ist ein staatlicher Eingriff im Moment unabdingbar um den Markt wieder zu stabilisieren. Diese sind allerdings noch nicht sichtbar.
Auf Grund der fehlenden Lieferungen aus Russland soll in Deutschland Gas eingespart und auf alternative Energieträger umgestellt werden. Mittel- und langfristig sollte es dadurch eine Energiewende für mehr Unabhängigkeit geben. Kurzfristig allerdings ist die Herausforderung, mit den zur Verfügung stehenden Mengen zurechtzukommen. Auf Grund der extrem hohen Preise wird es aber wahrscheinlich zu Einstellungen von Produktionen in Unternehmen kommen, da nicht mehr wirtschaftlich produziert werden kann. Dadurch wird dann zwar Gas gespart, aber die anderen Folgen wie Insolvenzen und Arbeitslosigkeit sind noch nicht abschätzbar.
Die Lage in den Niederlanden ist ähnlich, auch wenn die Gasmengen auf Grund eigener Förderung nicht ganz so kritisch sind. Aber auch hier sind die Preise extrem gestiegen und man geht von der Einstellung von Produktionsbetrieben aus. Die niederländische Thematik wurde von Pallas Agterberg von der Alliander AG dargestellt.