Interessierte AIW Mitglieder trafen sich auf dem Enapter Campus in der Klimakommune Saerbeck, um die Rolle von Wasserstoff für die Energiewende zu diskutieren und die Lösung von Enapter bei einem Betriebsrundgang kennenzulernen. Bereits bei der Anfahrt zur Adresse „Energiewende Saerbeck“ auf das weitläufige Betriebsgelände war sichtbar, dass noch viel Raum für die weitere Entwicklung zur Verfügung steht.
Enapter ist ein preisgekröntes Unternehmen, das hocheffiziente, modulare Wasserstoff- Generatoren auf Basis einer Anionenaustauschmembran-Technologie (AEM) herstellt. Die Kerntechnologie ist seit mehr als 10 Jahren erprobt und Grundlage für den einzigartigen, kostengünstigen und kompakten Elektrolyseur des Unternehmens. Die Geräte werden international in Branchen wie Energie, Mobilität, Telekommunikation, Wärmegewinnung und der Industrie eingesetzt.
In der Enapter Unternehmensvorstellung ging Julian Molz und Matthias Lapke auf die Vorteile der AEM-Technologie durch ihre günstigen und unkritischen Materialen der Elektrolyse ein. Die Dezentralität im Zusammenhang mit Windenergie- und Solarparks ist ein Vorteil für die Produktion von grünem Wasserstoff. Dank der digital gesteuerten Module passt sich die Produktionsrate eines AEM Elektrolyseurs von Enapter dynamisch und flexibel an die wetterabhängig schwankende Verfügbarkeit von Strom an.
Grüner Wasserstoff aus überschüssiger Wind- und Sonnenenergie kann als CO2 neutraler Energielieferant ein wichtiger Baustein für die Energiewende sein.
In der folgenden Diskussionsrunde mit den Teilnehmern wurde die komplexe Thematik deutlich. Aktuell fehlt bei den Betreibern von Windkraftanlagen durch die Bezuschussung des überschüssigen Stroms noch der Anreiz zur Investition in die Wasserstofftechnologie.
Im Anschluss konnte man bei einem Gang durch die Testlabore den Aufbau eines Elektrolyseurs sehen. Die Module sind standardisiert und daher vergleichsweise schnell installiert. Im nahegelegenen Bioenergiepark konnten die Besucher dies in einem 1 MW Elektrolyseur – dem AEM Nexus – besichtigen. Damit ist eine tägliche Produktionsrate von bis zu 450 Kilogramm Wasserstoff möglich bei einem Wasserbedarf von 300 l/h.
Noch ist die Produktion nicht wirtschaftlich, Investitionen in notwendige Infrastruktur sowie Speicherung sind teuer und der Betrieb mit hohen behördlichen Auflagen verbunden. Ein Einsatz ist aber in Verbindung mit anderen Energiequellen und -technologien wie Biogasanalgen, PV, Wärmekraftanlagen schon heute interessant.